10.3. CAD Verbindung mit Graphisoft ARCHICAD 16 und früher

Die benötigte Software für die Datenübergabe und die CAD Verbindung sind jeweils die Vollversionen von ArchiPHYSIK und ARCHICAD mit den ArchiPHYSIK Add-on v4.X.X

Das ARCHICAD-Projekt muss mit Schraffuren oder mit 3D Elementen gezeichnet werden. Zusätzlich sollte der thermisch beheizte Raum mittels Raumstempel dreidimensional vorhanden sein. Es ist sehr vorteilhaft, wenn die Elemente sauber auf Ebenen getrennt wurden. So können für die Datenübergabe nicht notwendige Elemente leicht ausgeblendet werden.

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Daten die von den verschiedenen ARCHICAD Elementen geliefert werden.

WandFläche, Aufbau
DeckeFläche, Aufbau
DachFläche, Aufbau
FensterGlasfläche, Rahmenfläche, Glasrandverbund, Orientierung, Neigung
TürGlasfläche, Rahmenfläche, Glasrandverbund, Orientierung, Neigung
RaumstempelGrundfläche, Volumen
SchraffurFläche, Orientierung

Obwohl beim Import in ArchiPHYSIK die einzelnen Schichten von Decken, Dächern und Wänden erkannt werden, ist es sinnvoll alle benötigten Aufbauten in der Bibliothek des Programms bereit zu halten. So kann man einfachen Bauteilen aus dem CAD sehr komplexe vollständig definierte Aufbauten aus der ArchiPHYSIK Bibliothek zuordnen.

Die ArchiPHYSIK Schnittstelle lässt sich sehr flexibel einsetzte. Es können alle Daten gemeinsam oder auch nur Fragmente (zB.: nur Fenster) übergeben werden. In der Folge werden einige Strategien und deren Besonderheiten angeführt.

Es können keine gebogenen Elemente oder Fassaden übergeben werden.

3D Modell. Um das BIM von ARCHICAD vollständig nutzen zu können bietet es sich an das Projekt dreidimensional zu zeichnen. Liegen die Daten in dieser Form vor, können Sie Wände, Decken und Dächer samt deren mehrschichtigen Aufbau übergeben. Fenster oder Türen die darin enthalten sind werden inklusive Ausrichtung, Neigung und deren Ansicht übergeben.

Da in der bauphysikalischen Berechnung von Fenstern die Glas- und Rahmenfläche, sowie die Verbindungslänge dieser beiden Teile eine Rolle spielen, werden diese Daten ermittelt. Materialien mit mehr als 30% Transparenz werden als Glas angesehen, Materialien mit weniger als 30% transparent werden als Rahmen angesehen.

Aufgrund von Weiterentwicklungen des Dachfenster-Objektes "Dachfenster-Kippflügel 13" in ArchiCAD 13, kann es beim ArchiPHYSIK Import zu Abweichungen zwischen der Fensterfläche des Dachflächenfensters und der durch das Dachflächenfenster erzeugten Öffnungsfläche kommen. (Stand: Juni 2010) Die Unterschiede entstehen auf Grund von Einstellungen der Einschnittkanten, Verblechungen usw.

Bitte korrigieren Sie Fläche gegebenenfalls manuell, oder verwenden Sie ältere ARCHICAD Dachflächenfenster-Objekte.

2D Ansichten. Auch wenn die dreidimensionale Planung sehr effektiv ist, kann es manchmal notwendig sein die thermisch wirksamen Flächen völlig frei zu modellieren. Dazu bietet sich Datenübergabe mittels Schraffurelementen an. Die Schraffuren übernehmen die Rolle von Flächenlieferanten für konkrete Konstruktionen. Der Schichtaufbau für Wand, Decke oder Dach wird später in ArchiPHYSIK dazugegeben.

Um auch die volle Modellierungsfreiheit bei Fenstern zu haben, werden die Ausnehmungen in Fenstern als Glasfläche interpretiert.

Bei Bauteilen spielt auch die Orientierung eine Rolle. Daher werden auch Schraffurelemente auf Schnitten übergeben. Dies ermöglicht zusätzlich die Berücksichtigung von Orientierungen. Abgeleitet von der Platzierung desr Schnittlinie auf dem Grundriss wird auf die Orientierung geschlossen.

Fragmente nutzen. Eine grosse Stärke der Schnittstelle ist nur bestimmte Teilbereiche zu übergeben. Wird nicht auf ein konsistentes 3D Modell Wert gelegt, lassen sich immer noch die Volumen und Fenster übergeben. Deren Anzahl und Orientierung ist auf diese Weise recht schnell ermittelt.

10.3.1. ARCHICAD Projekt einrichten und exportieren

Das hier beschriebene Verfahren exportiert Elemente wie Wände, Decken, Dächer, Fenster, Türen, Raumstempel und Schraffuren aus ARCHICAD zur Übernahme in ArchiPHYSIK.

  1. Starten Sie ARCHICAD.

  2. Öffnen Sie Ihr ARCHICAD Projekt.

  3. Laden Sie gegebenenfalls das Add-on mit dem Add-On Manager von ARCHICAD.

    Detaillierte Informationen wie Add-ons in ARCHICAD geladen werden, finden Sie in der Online Hilfe von ARCHICAD. Wurde das Add-on einmal geladen, erinnert sich ARCHICAD an den Ort. Somit muss dieser Vorgang nur einmal durchgeführt werden.

  4. Erstellen Sie eine Kopie von ArchiPHYSIK-xx.lib für Ihr Projekt.

    Die Kopiervorlage des Bibliotheksteils wird mit dem ArchiPHYSIK Add-on ausgeliefert. Die Platzhalter xx stehen für die Sprache. Ein möglicher Zielort wäre direkt neben der ARCHICAD Plan Datei. Sie sollten für jedes CAD Projekt eine separate Kopie verwenden. Der Bibliotheksteil enthält den ArchiPHYSIK Nordpfeil und kann später auch Berechnungsergebnisse bzw. GDL Objekte, ihrer im ArchiPHYSIK definierten Aufbauten, aufnehmen.

  5. Laden Sie den kopierten ArchiPHYSIK-xx.lib Bibliotheksteils mit dem Bibliotheksmanager in Ihr ARCHICAD Projekt.

  6. Wählen Sie aus dem Menü AblageSichern als...

  7. Wählen Sie im Datei-Sichern-Dialog das Exportformat ArchiPHYSIK Exportdatei

  8. Legen Sie den Dateinamen und den Speicherort fest.

    Sinnvollerweise sollte die Exportdatei direkt neben der Plandatei von ARCHICAD gespeichert werden. Als Namenserweiterung sollten Sie .aps verwenden.

  9. Entfernen Sie jene Elemente die nicht exportiert werden sollen.

    Wurden im ARCHICAD bereits alle nicht benötigten Elemente ausgeblendet, kann dieser Schritt entfallen.

  10. Klicken Sie auf Export um die Datei zu schreiben.

An dem von Ihnen gewählten Ort befindet sich nun eine APS Datei welche die ausgewählten Daten zum Import in ArchiPHYSIK enthält.

Sie können nun einen der folgenden Wege wählen um die Daten in ArchiPHYSIK zu importieren: