4.3. Bewertete Standardschallpegeldifferenz

Mit der bewertete Standardschallpegeldifferenz kann der Luftschallschutz von Wänden, Decken, Türen und Einbauten zwischen den Räumen berechnet werden. Es handelt sich um eine situationsabhängige Berechnung, an der alle Bauteile beteiligt sind ,die an den betrachteneten Trennbauteil anschließen.

Die Berechnung der bewerteten Standard-Schallpegeldifferenz zwischen zwei Räumen erfolgt gemäß dem vereinfachte Verfahren laut ISO 12354-1:2000. Beachten Sie die dafür geltenden Einschränkungen im Punkt 4.4.3. der Norm.

Für das Stoßstellen-Dämmmaß Kij sind Richtwerte in ISO 12354-1:2000, Anhang E gegeben. Es stehen nur Angaben für Stoßstellen zur Verfügung, an denen die Fortsetzung des Bauteiles jenseits der Stoßstelle dieselbe Flächenmasse hat.

In Österreich wird die ISO 12354-1:2000 durch die ON B 8115-4:2003 präzisiert. Die erforderlichen Werte sind in der ON B 8115-2 definiert.

 

Die Angaben dieser ÖNORM basieren auf bzw. stehen in Übereinstimmung mit den ON EN 12354-1, -2 und -3. Dabei sind die Angaben aus den ON EN 12354-1 und -2 für die Berechnung des Bau-Schalldämm-Maßes R´w für die Berechnung der Standard-Schallpegeldifferenz DnT,w umgerechnet …

 
 --ON B 8151-4:2003 Abschnitt 1

Anwendungshinweise finden Sie in der ON B 8115-4:2003, Abschnitt 6.2.

Empfangsraum. Sind zwei Räume über nicht verschließbare Öffnungen über 5 m2 verbunden, ist der gesamte Rauminhalt einzugeben. (ON B 8115-4:2003 Abschnitt 6.2.1.5.4)

Bei der Berechnung des Schallschutzes zw. zwei Räumen mit unterschiedlichem Volumen ist für den Empfangsraum das kleinere Volumen anzusetzen.

Flankenbauteile. Bei versetzten Grundrissen, d.h. bei versetzten Geschossen oder horizontal verschobenen Räumen, wird die Fortsetzung des trennenden Bauteils als Flankenbauteil behandelt. EN ISO 12354-1: 2000, Punkt 4.2.4.

Stoßausbildung. Die Werte der Stoßstellen sind im Anhang E der EN ISO 12354-1:2000 definiert. Diese Stoßstellenangaben sind nur für Stoßstellen zu verwenden, an denen die Fortsetzung der Stoßstelle des Bauteils jenseits der Stoßstelle dieselbe flächenbezogene Masse hat (m1=m3) Bei Vorsatzkonstruktionen (Vorsatzschalen vor Wänden oder schwimmender Estrich auf Rohdecke) bezieht sich das Stoßstellendämm-Maß auf den massiven Grundbauteil.

Übertragungswege. Folgende Übertragungswege werden pro Flanke berechnet:

4.3.1. Neuer Raum für bewertete Standardschallpegeldifferenz

Um den Nachweis über das bewertete Standardschallpegeldifferenz zu führen, müssen alle beteiligten Bauteile in der Bauteilliste erfasst, und deren Schalldämmwert berechnet oder durch Gutachten festgelegt sein.

  1. Wählen Sie aus dem Menü DateiNeuer Raum... oder verwenden Sie den Befehl Neu in der Toolbar. Sie gelangen in einen neuen leeren Raum.

  2. Tragen Sie die Daten des Empfangsraum ein. Die Fläche ist berechnungsrelevant.

    Bei der Berechnung des Schallschutzes zwischen zwei Räumen mit unterschiedlichem Volumen ist für den Empfangsraum das kleinere Volumen anzusetzen.

  3. Tragen Sie die Daten des Senderaum ein.

  4. Wählen Sie einen Trennbauteil mit der Schaltfläche wählen....

    1. Wählen Sie den Trennbauteil aus der Liste.

    2. Bei Bauteilen mit Vorsatzschale können Sie mit die Schaltfläche Tauschen festlegen, welche Seite des Bauteils zum Empfangs- bzw. Senderaum weist.

    3. Falls notwendig, kann auch ein Vorhaltemaß, Aufschlag auf den Schalldämmwert angegeben werden.

  5. Tragen Sie die Fläche des Trennbauteil ein.

  6. Erhöhen oder vermindern Sie die Anzahl der Flankenbauteil in der Tabelle mit der Plus und Minus Schaltfläche unter der Tabelle.

  7. Definieren Sie die Flankenbauteile.

    1. Öffnen Sie den Flankenbauteil mit einem Doppelklick in der entsprechenden Zeile.

    2. Wählen Sie den Bauteil am Empfangsraum.

    3. Bei Bauteilen mit Vorsatzschale können Sie mit die Schaltfläche Tauschen festlegen, welche Seite des Bauteils zum Empfangs- bzw. Senderaum weist.

    4. Falls notwendig, kann auch ein Vorhaltemaß, Aufschlag auf den Schalldämmwert angegeben werden.

    5. Wählen Sie den Bauteil am Senderaum und verfahren Sie gleich wie mit dem Bauteil beim Empfangsraum.

    6. Legen Sie die Art des Anschlusses an den Trennbauteil (Stoss) fest.

    7. Tragen Sie eine Kopplungslänge der Anschlusses an den Trennbauteil ein. Sie erhalten nun Rechenwerte welche den Einfluss diese Flanke auf das Gesamtsystem hat.

    Wenn Sie gemäß ON B 8115-4, Abschnitt 6.2, bestimmte Flankenübertragungswege vernachlässigen wollen, berechnen Sie die Stoßstelle und wechseln dann auf freie Eingabe. Nun können Sie die Wege, die Sie nicht berücksichtigen wollen, löschen.

    Zur Verwendung von im Labor gemessenen Werten steht eine freie Eingabe des Stoßstellendämm-Maß zu Verfügung. Wählen Sie dazu aus dem Popup Stoss die Auswahl Freie Eingabe und geben Sie bei den verschiedenen Feldern der Übertragungswege den Laborwert ein.

  8. Passen Sie den erforderlichen Wert an Ihre Situation an.

    1. Klicken Sie auf die kleine Schaltfläche vor den erforderlichen Wert.

    2. Wählen Sie den passenden Grenzwert.

    3. Bestätigen Sie die Wahl mittels OK.

Sie sehen im Ergebnisbereich nun eine Gegenüberstellung der vorhandenen zur erforderlichen bewerteten Standardschallpegeldifferenz Der vorhandene Wert soll größer als der erforderliche sein.

Die erforderlichen Werte sind im Bibliotheksabschnitt Lokalisierung definiert. Dort können diese Werte auch ergänzt oder geändert werden.