Lüftungsanlagen sind essenziell für die Luftqualität in Gebäuden. Sie unterscheiden sich jedoch stark, je nach Nutzungstyp – Wohngebäude versus Nicht-Wohngebäude. Im Folgenden werden einige zentrale Aspekte beleuchtet.
Nutzungsspezifische Unterschiede
- Nutzungsabhängige Verhaltensweisen: Lüftungsanlagen müssen an die jeweilige Nutzung des Gebäudes angepasst werden. In Wohngebäuden ist die Fensterlüftung häufig ausreichend, während in Nicht-Wohngebäuden, wie Büros oder Schulen, oft eine mechanische Lüftung notwendig ist, um den höheren Luftwechselanforderungen gerecht zu werden.
- Unterschied zwischen RLT-Anlagen: Raumlufttechnische Anlagen (RLT) für Wohngebäude sind oft einfacher gestaltet und auf den individuellen Bedarf angepasst. Bei Nicht-Wohngebäuden sind sie komplexer und müssen zusätzliche Faktoren, wie größere Belegungen und spezifische Nutzungszeiten berücksichtigen.
- Wichtige Komponenten: In Wohngebäuden sind insbesondere die Luftwechselrate und die Wärmerückgewinnung wichtig. In Nicht-Wohngebäuden müssen zusätzlich Aspekte, wie der Strombedarf und die Klimatisierung über eine RLT beachtet werden.
Vergleich nach Normen
Die ÖNORM B 8110-5 und B 8110-6-1 bieten wichtige Grundlagen zur Berechnung des Energiebedarfs und der Luftwechselraten in verschiedenen Gebäudetypen. Für Nicht-Wohngebäude sind häufig höhere Luftwechselzahlen erforderlich (z.B. 1,05 1/h in Büros), während in Wohngebäuden niedrigere Werte ausreichend sind (z.B. 0,38 1/h in Mehrfamilienhäusern).
Mehrzonige Projekte und RLT
In Projekten mit unterschiedlichen Nutzungen stellt sich die Frage, ob eine RLT-Anlage für alle Zonen ausreicht oder ob je Zone eine separate Anlage erforderlich ist.
- A) Eine RLT für alle Zonen: Theoretisch möglich, jedoch praktisch oft problematisch, da unterschiedliche Nutzungsprofile und Luftwechselraten zu ineffizienten Lösungen führen können.
- B) Separate RLT für jede Zone: Dies ist die bevorzugte Lösung, da sie den spezifischen Anforderungen jeder Zone besser gerecht wird.
Eingabe in ArchiPHYSIK
In den zwei Beispielen der Anlagen-Definition zwischen Wohngebäuden und Nicht-Wohngebäuden werden die unterschiedlichen Möglichkeiten der Planung und der Berechnungsverfahren gezeigt, die ArchiPHYSIK bietet.
Beispiel Wohngebäude
Beispiel Nicht-Wohngebäude
Fensterlüftung vs. RLT
Fensterlüftung ist in Wohngebäuden oft ausreichend, kann jedoch bei hoher Belegungsdichte oder in Räumen ohne Fenster problematisch sein. In Nicht-Wohngebäuden ist eine kontrollierte RLT häufig notwendig, um die Luftqualität aufrechtzuerhalten und eine Überhitzung im Sommer vorzubeugen. Die OIB-Richtlinien bieten hier wichtige Empfehlungen zur Luftwechselrate und Anforderungen an die Luftqualität.
Für weiterführende Informationen sind die Publikationen und Ressourcen auf www.komfortlüftung.at empfehlenswert.