Frischwassermodule zur Warmwasserbereitung – vereinfachte Modellbildung

Gebäude werden auf unterschiedliche Weise mit Warmwasser bzw. Frischwasser für Hygiene und Trinken versorgt. In manchen Fällen gibt es z.B. in jeder Wohneinheit ein sogenanntes Frischwassermodul, das je eine Wohneinheit ausschließlich mit Warmwasser aus einer zentralen Trinkwasseranlage versorgt. Für dieses haustechnische System gibt es in ArchiPHYSIK keine direkte Einstellung. Eine einfache Modellbildung dieses Haustechnik-Systems ist jedoch möglich.

Eingabe in ArchiPHYSIK

Da Frischwassermodule in der ArchiPHYSIK nicht direkt abgebildet werden können, sind daher auch keine dedizierten Anlagen-Einstellungen im Programm-Bereich „Anlagen“ vorhanden.

Schritt 1 – Bereitstellung definieren

Eine mögliche Modellbildung erfolgt im ersten Schritt über eine gebäudezentrale Warmwasserbereitstellung. Diese Einstellung gilt unabhängig davon, ob die Anlage für Frischwasser und die Anlage für Raumheizung kombiniert sind oder nicht.

Frischwassermodul - benötigte zentrale Warmwasser Anlage

Schritt 2 – Leitungen definieren

Im zweiten Schritt wird die Zirkulationsleitung für die Warmwasser-Anlage bestimmt. Damit ist unsere Modellbildung abgeschlossen.

In dieser Modellbildung werden die Trinkwasserstationen über die Zirkulationsleitung mit Wärme versorgt. Die Bereitstellverluste der dezentralen Wärmetauscher der Frischwassermodule werden vernachlässigt.

Frischwassermodul - Einstellung der Zirkulation

Modellbildung

Diese Modellbildung der Frischwassermodule in ArchiPHYSIK ist durch bestimmte Verhaltensweisen der Wärmebereitstellung und Wärmeverteilung bedingt.

Bereitstellung

Die Bereitstellverluste der zentralen Wärmebereitstellung werden exakt ermittelt. Dagegen werden die Verluste der Wärmetauscher in den dezentralen Frischwassermodulen bei dieser Modellbildung vernachlässigt. Diese haben in der Regel sehr gute Wirkungsgrade und somit ist diese Annahme vertretbar.

Verteilung

Das Modell der Wärmeverteilung zu den dezentralen Wärmetauschern über die „Zirkulationsleitung“ basiert auf der Norm ON H 5056-1:2025. Im normativen Anhang C „Zweileitersystem“ ist die Ermittlung der Wärmeverteilungsverluste unter Punkt a) so spezifiziert, dass die Leitungslängen wie bei einem Warmwassersystem mit Zirkulation anzunehmen sind. (ON H 5056-1:2025;XX)

Die Wassertemperaturen werden sowohl für die Zirkulationsleitungen als auch für dieses Warmwassersystem mit 60 °C angenommen. Damit ist sichergestellt, dass alle Frischwasserstationen mit ausreichender Temperatur versorgt werden, um hygienische Anforderungen zu erfüllen.