ArchiCAD-ArchiPHYSIK Schnittstelle Stolpersteine in CAD Projekten

Im Laufe der Jahre haben unseren Support immer wieder ArchiCAD Projekte erreicht, die aufgund kleinerer Unsauberkeiten im Modell sodann Probleme beim Export nach ArchiPHYSIK bereiteten. Viele dieser Fehler im CAD Modell wären leicht vermeidbar. Auf einige dieser Stolpersteine versuchen wir in diesem Artikel einzugehen.

Die ArchiCAD-ArchiPHYSIK Schnittstelle erwartet an sich ein CAD Modell, welches den Zeichenvorgaben von Graphisoft entspricht. Des Weiteren sollte das 3D Modell von ArchiCAD korrekt (sauber) dargestellt werden können.
Ist dies nicht der Fall, wird das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu Problemen beim ArchiPHSYIK Export führen.

Unsaubere Verschneidungen

Auf Plänen kommt es immer wieder zu unsauberen Verschneidungen – sowohl im 2D als auch im 3D. Für die Plandarstellung oder das Modell wird das immer wieder „kaschiert“ (z.B. Tektur-Blatt). Ursache sind aber meist falsch gewählte Schicht-Prioritäten, oder einfach zeichentechnische Probleme.

Da die Schnittstelle die Polygonzüge der Wand-/Schichtkanten zu erfassen versucht, kann das dann u.U. Probleme beim Export nach ArchiPHYSIK bereiten.

APSac_Verschneidungsprobleme

Daher sollte man diese nicht „umschiffen versuchen“ sondern korrekt zeichen, Prioritäten sinnvoll setzen, oder in Sonderfällen Solid-Element-Operationen verwenden.

Hervorzuheben ist hier auch die Verschneidung der ArchiPHYSIK eigenen Räume.

APSac_Dachverschneidunsproblem

Beschädigte Solid-Element-Operationen

Speziell in älteren ArchiCAD Projekten, oder über Import von Elementen aus solchen Projekten kann es vorkommen, dass hier Verschneidungen im 3D (über die SEO Befehle) nicht mehr sauber ausgeführt werden. Meist sieht man diese „Fehler“ schon im 3D Modell.

Empfehlenswert ist es hier immer VOR dem ArchiPHYSIK Export einen Neuaufbau des 3D Modells auszuführen, bzw. beschnittene Elemente genauer zu prüfen (sind z.B. alle Eckpunkte im 3D vorhanden).

Gegegbenenfalls ist das Element neu zu zeichnen, bzw. neu zu verschneiden.

APSac_SolidElementFehler

Problematische, unsaubere GDL Objekte

Ein weiterer Fall, der immer wieder auftritt ist, dass im Projekt spezielle GDL Objekte vorhanden sind, die beim Export nach ArchiPHYSIK Probleme bereiten. Insbesondere bei der Verwendung von nicht-standard Elementen aus der ArchiCAD Bibliothek z.B. externe Hersteller-Bibliotheken, kann es schon mal vorkommen, dass diese unsauber programmiert sind.

Oftmals sind es kleine unscheinbare Objekte, wie z.B. Hilfs-Elemente der Haustechnik, oder kleinere Elemente am Dach, wie Schneefanghaken, oder Teile einer Dachrinne, Blitzschutz etc.

Daher ist es ratsam, eine eigene Ebenenkombination für den Export anzulegen, mit Hilfe dessen man wirklich NUR das einblendet, was für den Export notwendig ist. Danach ist es Empfehlenswert das Modell – nicht nur im 3D zu prüfen, ob nicht doch noch etwas sichtbar ist, was man für die bauphysikalischen Berechnungen nicht benötigt.

APSac-Ebenenkombi

Fensteröffnung und die RedLine

Grundsätzlich funktionieren ArchiCAD Fenster wie folgt – sie schneiden zuerst eine Öffnung in die Wand und befüllen diese danach mit den Elementen des Fensters wieder.

Probleme entstehen meist nur dann, wenn die Fenster viele Sonder-Elemente haben (wie überdämmte Raffstorenkasten, Sonderlösungen bei der Schwelle im Falle von Terrassentüren etc.) und die RedLine NICHT an der Aussenkante bzw. einer Schicht-Kante der Wand liegt (eigene Offset-Einstellung).

Liegt die RedLine z.B. aufgrund einer hinterlüfteten Fassade etwas weiter innen, so wird die Schnittstelle von ArchiCAD jene Öffnungsgrösse erhalten, die an der zur RedLinie nächst liegenden Schichtkante vorhanden ist. In den meisten Fällen ist das OK, es kann aber auch sein, dass hier oben genannte Elemente (z.B. Raffstorenkasten) diese Öffnung verändern, oder diese unerwartet geformt ist.

Abhilfe schafft hier, wenn man das Fenster „vereinfacht“ – z.B. Raffstorenkasten ausschaltet, oder die Fenstergeometrie im ArchiPHYSIK manuell korrigiert.

Fenstergeometrie-Wandebene

Im Bild ein Beispiel der vielen möglichen Eckpunkte bzw. Wand-/Schichtebenen an der die Fläche erfasst werden kann.

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