Der Einfluss beweglicher Sonnenschutzeinrichtungen auf den Kühlbedarf von Gebäuden wurde für die ÖNORM B 8110-6-1:2019-01 komplett überarbeitet. Herzstück der Änderungen ist das Ersetzen des Abminderungsfaktors z durch den g tot – Wert.
Auswahl der Sonnenschutzeinrichtung
Die Verschattungseinrichtungen von Fensterbauteilen werden in der HWB/KB-Maske definiert. Durch Doppelklick auf ein Fenster in der Bauteilliste öffnet sich der Dialog zum Bearbeiten der Eigenschaften des Fensters.
- Wahl der Steuerung der Sonnenschutzeinrichtungen a m,S,c
- Automatische Steuerung
- Vorsorgliche manuelle Bedienung
- Manuelle Bedienung
- Keine Sonnenschutzeinrichtung
- Wahl der Eigenschaften des Sonnenschutzes
- Lage der Sonnenschutzeinrichtung:
- Abschlüsse außen
- Abschlüsse innen
- Reflexionsklasse des Abschlusses:
- Klasse 1: sehr hell
- Klasse 2: hell
- Klasse 3: dunkel
- Klasse 4: sehr dunkel
- Wärmeschutzbeschichtung der Verglasung
Überholt: Diese Option wird ab APH 17.0.37 automatisch gesetzt.
- Mit Low-E Beschichtung
- Ohne Low-E Beschichtung
- Lage der Sonnenschutzeinrichtung:
- Wahl der Sonnenschutzeinrichtung
- Lamellenbehänge
- Fassadenmarkisen
- Rolläden
- Textile Behänge
- Anzeige von g tot im Dialog und in der der Übersichtstabelle
Tipp: Mit dem Bearbeiten-Button (Stift) in der Toolbar lassen sich mehrere Fensterflächen gleichzeitig verändern.
Solare Wärmegewinne im Kühlfall
Die solaren Wärmegewinne für Gebäude resultieren aus der Gesamtenergie der Globalstrahlung und der wirksamen Kollektorfläche eines transparenten Bauteils.
Mit der Gleichung (47b) der ÖNORM B 8110-6-1:2019-01 wird diese wirksame Kollektorfläche eines transparenten Bauteils für Nichtwohngebäude im Kühlfall ermittelt. Der Parameter a m,S,c bestimmt dabei, zu welchem Anteil der Gesamtenergiedurchlassgrad g der Verglasung und zu welchem der Gesamtenergiedurchlassgrad inklusive Abschlüsse g tot angesetzt wird.
- A trans,c
- wirksame Kollektorfläche im Kühlfall, in m²
- A g
- Verglasungsfläche, in m²
- a m,S,c
- Parameter zur Bewertung der Aktivierung von Sonnenschutzeinrichtungen
- F s,c
- Verschattungsfaktor infolge dauerhafter Verschattung im Kühlfall
- F g
- Abminderungsfaktor für solare Erträge der Verglasung F g = 0,9 · 0,98
- g
- Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasun
- g tot
- Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung mit äußeren Abschlüssen und/oder inneren Abschlüssen
Gesamtenergiedurchlassgrade g tot für Abschlüsse
Der Gesamtenergiedurchlassgrad (g – Wert) beschreibt, wie viel Energie durch transparente Bauteile ins Innere eines Hauses gelangt. Je kleiner dieser Wert ist, desto geringer ist der Energieeintrag in das Rauminnere.
Beim g tot – Wert handelt es sich um den Gesamtenergiedurchlassgrad der Verglasung inklusive der aktivierten Sonnenschutzeinrichtung. Typische Gesamtenergiedruchlassgrade für Abschlüsse können aus der ÖNORM B 8110-6-1:2019-01 Tabelle 18 bis Tabelle 20 entnommen oder direkt in ArchiPHYSIK ausgewählt werden.
Steuerung von Sonnenschutzeinrichtungen
In der Tabelle 17 der ÖNORM B 8110-6-1:2019-01 werden Defalut-Werte für den Parameter a m,S,c zur Bewertung der Aktivierung von Sonnenschutzeinrichtungen dargestellt.
Tabelle 17 – Parameter a m,S,c zur Bewertung der Aktivierung von Sonnenschutzeinrichtungen
Art der Steuerung/Bedienung | a m,S,c |
---|---|
Automatische Steuerung (Strahlung oder Lichtstärke oder Zeit oder kombiniert) mit beschränktem manuellen Nutzereingriff, sowie allfälligen Wettereinflüssen wie Windböen | 0,80 |
Vorsorgliche manuelle Bedienung: Wenn sichergestellt ist, dass auch außerhalb der Anwesenheit von Personen der Sonnenschutz aktiv ist (z. B. präventive Aktivierung am Vortag). |
0,50 |
Manuelle Bedienung: wenn der Sonnenschutz erst bei thermischem Diskomfort aktiviert wird |
0,25 |
Keine Sonnenschutzeinrichtung | 0,00 |