Die Fassadenbegrünung leistet nicht nur einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner und Bewohnerinnen einer Stadt, sie ist auch ökologisch sinnvoll und hilft den Energiebedarf von Gebäuden zu senken. Dieser Begrünungseffekt lässt sich auch im Energieausweis darstellen.
Fassadenbegrünung und Bauphysik
Neben ökologischen und ästetischen Aspekten spielen Fassadenbegrünungen auch in der Bauphysik eine bedeutende Rolle. Durch die Verdunstungskälte der Begrünung und die geringeren Oberflächentemperaturen der Gebäudehülle wird ein spürbarer Kühlungseffekt im städtischen Raum erreicht.
Schallwellen werden durch die „weiche“ Oberfläche der vertikalen Pflanzenschicht absorbiert und verringern somit die Lärmentwicklung im Nahbereich der Fassade, wodurch auch das sommerliche Nachtlüften angenehmer wird.
Zusätzlich zum Schutz der Fassade bieten vor allem fassadengebundene Begünungen eine zusätzliche Dämmwirkung, welche sowohl im Sommer, als auch im Winter Kosten einsparen kann.
Einfluss auf den Energieausweis
Verantwortlich für die Verbesserung der Dämmwirkung einer Außenwand ist die Luftschicht zwischen der ursprünglichen Fassade und dem Begrünungssystem. Vor allem im Altbau ermöglicht diese zusätzliche Schicht eine deutliche Verringerung des Energiebedarfs. Im Forschungsprojekt GrünPlusSchule@Ballungszentrum der TU-Wien unter der Leitung von Azra Korjenic konnte der U-Wert einer Außenwand im Realgymnasium Kandlgasse um 20% gesenkt werden.
Mit Hilfe der ÖNORM EN ISO 6946:2018 kann der Wärmedurchlasswiderstand dieser Luftschicht rechnerisch erfasst werden. Dabei unterscheidet die Norm zwischen ruhenden, schwach belüfteten und stark belüfteten Luftschichten. Entscheidend dabei ist die Größe der Öffnungen zwischen Luftschicht und Außenumgebung.