Die Qual der Wahl: Nachweisführung im Feuchteschutz

ArchiPYHSIK 18 bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Beurteilung von schadensverursachender Wasserdampfkondensation bei Baukonstruktionen.

Die Frage ob, und wenn ja, welcher Nachweis zum Feuchteschutz zur Anwendung kommen soll, müssen Sie jedoch selbst entscheiden.

Erster Anlaufpunkt für den Nachweis der Gebrauchstauglichkeit bezüglich Feuchtigkeitsbeanspruchung aus dem Gebäudeinneren sind die ÖNORM B 8110-2:2020-01 und die ÖNORM EN ISO 13788:2013-04-01. Viele gängige Konstruktionen können mit den darin enthaltenen Verfahren nachgewiesen werden.

Wahl der Nachweisführung

Die Art der Nachweisführung ist im Reiter „Dampfdiffusion“ einzustellen.

  1. Kontrollkästchen: Vermeidung schadensverursachender Kondensatmengen im Bauteilinneren beurteilen? Wenn Ja:
    1. a. Wahl der Nachweisart
      • kein Nachweis erforderlich
      • Nachweisfreie Konstruktion
      • Nachweis über Direkteingabe
      • Vereinfachter Nachweis
      • freie Berechnung
  2. Kontrollkästchen: Vermeidung schadensverursachender Wasserdampfkondensation an der raumseitigen Oberfläche von Bauteilen beurteilen?

Vermeidung schadensverursachender Kondensatmengen im Bauteilinneren

Ob ein Bauteil im Bezug auf Feuchteschutz untersucht werden soll, hängt im Wesentlichen vom vereinbarten Leistungsumfang des Projektes ab.

Das Aktivieren des Kontrollkästchens startet die Nachweisführung und die Wahl der Nachweisart kann getätigt werden.

Nachweisarten

Auch schon die Wahl der Nachweisart setzt ein ausreichendes bauphysikalisches Fachwissen und eine gute Kenntnis über die zu untersuchende Situation voraus.

kein Nachweis erforderlich

Nicht immer ist ein aufwändiger Nachweis erforderlich. Ein Beispiel dazu sind Innenwände mit gleichen klimatischen Bedingungen auf beiden Seiten.

Mit dieser Option können unnötige Berechnungen und sinnlose Ergebnisdarstellungen vermieden werden.

Nachweisfreie Konstruktionen

Die ÖNORM B 8110-2:2020-01 bietet eine Liste von nachweisfreien Konstruktionen. Durch die Auswahl der passenden Konstruktionsart kann ein normgerechter Nachweis geführt werden.

Nachweis über Direkteingabe

Diese Option dient zur direkten Beurteilung und Dokumentation einer Konstruktion.

Vereinfachter Nachweis

Der Vereinfachte Nachweis ist ein genormtes Verfahren zum Nachweis der Vermeidung Schadensverursachender Kondensation im Inneren von Bauteilen. Dieses Rechenverfahren basiert auf einem modifizierten Glaserdiagramm und ist in der ÖNORM B 8110-2:2020-01 beschrieben

freie Berechnung

Mit der freien Berechnung kann das Austrocknungsverhalten eines Bauteils untersucht werden. Durch die freie Eingabe von Startmonat, Berechnungszeitraum und Anfangsfeuchte können die unterschiedlichsten Szenarien erforscht werden.

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