Auf dem Deckblatt des Energieausweises für Nicht-Wohngebäude wird als Grundlage ein normalisierter Wert verwendet. Diese Normalisierung ist in offiziellen Dokumenten nicht eindeutig beschrieben. Nach Diskussion und Klärung im Rahmen der Normungsschaffenden wurde das Labeling auf eine gemeinsame Linie angepasst.
Auf Basis der Neuinterpretation kann es zu Abweichungen vom bisherigen Labeling für Nicht-Wohngebäude kommen. Wohngebäude sind davon nicht betroffen.
Bisheriges Labeling Energieausweis Nicht-Wohnbebäude
Für das Labeling auf der ersten Seite des Energieausweises, wird jener Luftwechsel herangezogen, der im verwendeten Nutzungsprofil, mit dem der Energieausweis berechnet wurde, angegeben wurde.
Hintergründe
Die Wärme- und Energiebedarfswerte (CO2, PEB, EEB, HEB, …) für das Standortklima auf der zweiten Seite des Energieausweises basieren auf dem HWBSK, der unter Berücksichtigung einer eventuell vorhandenen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und dem gewählten Nutzungsprofil errechnet wird.
Es wurde davon ausgegangen, dass der HWBRef,SK mit denselben Randbedingungen wie der HWBSK berechnet wird, nur mit Fensterlüftung, ohne Berücksichtigung einer eventuell vorhandenen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Neuinterpretation Labeling Energieausweis Nicht-Wohnbebäude
Der HWBRef,SK für Nicht-Wohngebäude wird nun auch mit dem Luftwechsel aus dem Nutzungsprofil Wohngebäude gerechnet.
Für Nutzungsprofile mit einem hohen Luftwechsel ergibt sich eine Verbesserung des Labelings, für Nutzungsprofile mit niedrigeren Luftwechselzahlen können sich schlechtere Werte für das Labeling ergeben.
Fallbeispiel Labeling Nicht-Wohngebäude OIB RL 2015
Um die Auswirkungen etwas besser zu veranschaulichen, stellen wir die Auswirkungen in einem Vergleich (Fallbeispiel!) aller Nutzungen gegenüber. Standort, Gebäude und Haustechnik bleiben gleich. Es wird nur die Abweichung bezüglich der Nutzung gegenübergestellt.
Die Neuinterpretation wird mit ArchiPHYSIK 13.0.63 angewendet.